Beloiterung ist meine neue Lieblingsbeschäftigung. Neu ist eigentlich nur das Wort. Die ganze Sache fing im Januar an, als der Kollege K., nach dem Vorbild amerikanischer Schnellrestaurants, an seiner Bürotür das unten gezeigte No-Loitering-Schild anbrachte.
Wie unschwer zu erkennen ist, ist er zunächst auch vor gewaltsamer Durchsetzung nicht zurückgeschreckt. Allerdings habe ich mit der Zeit meinen ganz eigenen Loitering-Stil entwickelt. Dabei bin ich vom passiven Abhängen zu aktiver Beloiterung gekommen. Das Opfer muss fortlaufend zugetextet werden und kann so nebenher als Abraumhalde für Halbgares und andere Hypes um die man sich eigentlich nicht selber kümmern möchte verwendet werden. Dabei kann man durch schnelles Sprechen und die Verwendung zahlreicher Fachtermini und Insiderbegriffe nicht nur das Opfer selbst, sondern auch unschuldige Dritte massiv einschüchtern, sodass schließlich jede Gegenwehr gebrochen wird.
Heute hatte ich leider keine Zeit für die übliche Loiterungsrunde, sodass ich den verehrten Kollegen nur im Vorbeigehen zurufen konnte, dass ich erst morgen wieder Zeit für ihn habe. Was war der enttäuscht. Das richtig zugerichtete Beloiterungsopfer sucht seinen Quälgeist!
Die physische Präsenz ist natürlich ein wichtiger Faktor, aber der wahre Meister kann auch fernmündlich, per EMail oder ICQ loitern.
Fazit: Beloiterung ist die Morgentoilette der Seele. Seit ich meine Kollegen beloitere bin ich ein motivierterer Mitarbeiter, ein besserer Autofahrer und glückselig!
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