Gerade hatten wir wieder einen WTO Gipfel und wieder war allerlei Törichtes über den bösen Neoliberalismus zu hören und zu lesen.
Der neoliberalismus als Richtung der Ökonomik ist heute “Mainstream” und das ist auch gut so. Wer heute Keynes total wichtig findet ist m.E. schief gewickelt. Dass der Welthandel nicht fair ist, ist bekannt. Das Problem der dritten Welt besteht nun gerade darin, dass die Industrienationen auf hohen Zölle bzw. Subventionen für Agrargüter bestehen, die z.B. in Europa aufgrund der klimatischen Bedingungen eigentlich gar nicht so richtig gut hergestellt werden können.
Diese Politik ist nun aber überhaupt nicht neoliberal, sondern reines Lobby-Appeasement, das noch als patriotischer Merkantilismus verkauft wird. Ein Zoll führt nach mikroökonomischer Analyse zu höheren Preisen für Verbraucher, schlechteren Preisen für die Anbieter und zu einem geringeren Marktvolumen (geringere Produktion). Durch die geringere Produktion entsteht ein Gesamtwohlfahrtsverlust. Am Schluss geht es fast allen schlechter: den per Zoll gestraften Produzenten und den Verbrauchern, die zuviel für die Bananen ausgeben. Lediglich die protegierten Landwirte gewinnen, aber nicht in dem Maße, wie die anderen verlieren (es werden insgesamt weniger Güter produziert).
Die reine Marklösung offenbart, dass es unrentabel ist in Europa gewisse landwirtschaftliche Produkte anzubauen, die Arbeitszeit wird also auf “unfruchtbarem Acker” verschwendet.
Ich glaube Attac & Co wären gut beraten sich mit der “neoliberalen” Theorie vertraut zu machen und sich gewissermaßen an die Spitze der Bewegung zu setzen und die konsequente Anwendung neoliberaler Empfehlungen zu verlangen.
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